Wie bekomme ich einen Therapieplatz? Ein Leitfaden für deinen Weg zur psychotherapeutischen Unterstützung

Wie bekomme ich einen Therapieplatz? Ein Leitfaden für deinen Weg zur psychotherapeutischen Unterstützung

Die Entscheidung, eine Therapie zu beginnen, ist ein wichtiger und oft mutiger Schritt auf dem Weg zu besserer psychischer Gesundheit. Doch der Weg zu einem Therapieplatz kann manchmal herausfordernd und frustrierend sein. In diesem Blogpost möchte ich dir zeigen, wie du einen Therapieplatz bekommst und welche Schritte du dabei beachten solltest. 

 

  1. Der erste Schritt: Die Entscheidung für eine Therapie

Der erste und vielleicht wichtigste Schritt ist die Entscheidung, dass du Unterstützung brauchst und eine Therapie beginnen möchtest. Dieser Entschluss kann aus verschiedenen Gründen entstehen – vielleicht fühlst du dich über längere Zeit niedergeschlagen, erlebst starke Ängste oder bist einfach überfordert von den Herausforderungen des Alltags. Was auch immer der Auslöser ist, der Wunsch nach Hilfe ist ein dein Signal dafür, dass es Zeit ist, aktiv zu werden. 

 

  1. Der Weg über die Hausärztin oder den Hausarzt

Ein guter erster Anlaufpunkt ist deine Hausärztin oder dein Hausarzt. Sie können eine erste Einschätzung deiner Situation vornehmen und dir gegebenenfalls eine Überweisung für eine Psychotherapie ausstellen. Oftmals kennen Hausärztinnen auch Therapeutinnen in deiner Region und können dich direkt weiterleiten. 

 

  1. Kontaktaufnahme mit Therapeut*innen

Nachdem du dich für eine Therapie entschieden hast, beginnt die Suche nach einem geeigneten Therapieplatz. Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten, Kontakt mit Therapeut*innen aufzunehmen: 

  • Online-Portale: Websites wie therapie.de oder die Kassenärztliche Vereinigung bieten Suchfunktionen an, mit denen du Therapeut*innen in deiner Nähe finden kannst. Hier kannst du nach Fachrichtung, Therapieverfahren und anderen Kriterien filtern. 
  • Telefonische Kontaktaufnahme: Es kann sinnvoll sein, direkt bei mehreren Therapeut*innen anzurufen. Oftmals erreichst du die Praxen zunächst telefonisch, um nach freien Kapazitäten zu fragen. 
  • Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis: Manchmal können Freunde oder Familienmitglieder, die selbst in Therapie sind, gute Empfehlungen aussprechen. 

 

  1. Der Vermittlungscode – Wenn es schnell gehen muss

Sollte es dir schwerfallen, einen freien Therapieplatz zu finden, kannst du dich an deine gesetzliche Krankenkasse oder deinen Hausarzt wenden und nach einem Vermittlungscode fragen. Dieser Code ermöglicht es dir, über die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigung schneller einen Termin zu bekommen. Innerhalb von vier Wochen wird dir ein Termin für eine erste psychotherapeutische Sprechstunde vermittelt. Da ich den Vermittlungscode so wichtig finde habe ich auch noch einen extra Artikel zu diesem Thema erstellt, du findest ihn hier.

 

  1. Die erste Sprechstunde und der Therapiebeginn

Sobald du einen ersten Termin gefunden hast, kannst du in einer psychotherapeutischen Sprechstunde dein Anliegen besprechen. Diese Sitzung dient dazu, dass du und die Therapeutin oder der Therapeut feststellen könnt, ob eine Therapie sinnvoll ist und welches Verfahren am besten zu dir passt. 

Wenn die Chemie stimmt und du dich wohlfühlst, wird in der Regel eine Probebehandlung vereinbart. Diese sogenannten probatorischen Sitzungen geben dir die Möglichkeit, die Therapie und die Arbeitsweise der Therapeutin oder des Therapeuten kennenzulernen, bevor du dich endgültig für eine längerfristige Therapie entscheidest. 

 

  1. Durchhalten und nicht aufgeben

Der Weg zu einem Therapieplatz kann manchmal mühsam sein, und es kann sein, dass du mehrere Anläufe brauchst, bis du eine geeignete Therapeutin oder einen geeigneten Therapeuten findest. Es ist wichtig, nicht aufzugeben und dran zu bleiben. Jeder Schritt, den du gehst, bringt dich näher an die Unterstützung, die du verdienst. 

 

  1. Alternative Unterstützungsmöglichkeiten

Wenn du trotz aller Bemühungen keinen schnellen Therapieplatz findest, gibt es auch andere Formen der Unterstützung, die dir in der Zwischenzeit helfen können: 

  • Beratungsstellen: Viele Städte oder Organisationen wie beispielsweise Caritas oder Malteser bieten psychologische Beratungsstellen an, die kurzfristig Gespräche anbieten. 
  • Online-Beratung: Es gibt viele Online-Plattformen, die psychologische Beratung und Therapie per Video, Telefon oder Chat anbieten. 
  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann eine wertvolle Unterstützung sein. Übrigens auch ergänzend zu einer Therapie.

 

Fazit 

 

Die Suche nach einem Therapieplatz erfordert manchmal Geduld und Hartnäckigkeit, doch es lohnt sich. Eine Therapie kann dir helfen, deine psychische Gesundheit zu stärken und Herausforderungen besser zu bewältigen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, und bleib unbedingt auf deinem Weg. Egal wie steinig, es lohnt sich sowas von!

 

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