Selbsthilfegruppen sind eine wertvolle Ressource für Menschen, die sich auf dem Weg der Heilung befinden. Egal, ob du mit psychischen Erkrankungen, chronischen Krankheiten oder persönlichen Herausforderungen kämpfst – der Austausch mit anderen Betroffenen kann eine unschätzbare Unterstützung sein. In diesem Blogpost möchten wir dir zeigen, wie Selbsthilfegruppen dir auf deinem Heilungsweg helfen können und warum sie eine Überlegung wert sind.
Übrigens: Die gesetzlichen Krankenkassen wissen um den Wert und die Stabilität die Selbsthilfegruppen bieten und unterstützen die Gruppen auf Antrag mit aktuell 600 Euro im Jahr. Diese können frei verwendet werden, beispielsweise für gemeinsame Aktivitäten, verschiedene Arbeitsmaterialien, Raummiete etc.
- Was sind Selbsthilfegruppen?
Selbsthilfegruppen sind Zusammenschlüsse von Menschen, die ähnliche Erfahrungen teilen und sich regelmäßig treffen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Diese Gruppen sind in der Regel ehrenamtlich organisiert und bieten einen geschützten Raum, in dem offen über Probleme, Ängste und Fortschritte gesprochen werden kann.
In einer Selbsthilfegruppe findest du Menschen, die verstehen, was du durchmachst, weil sie ähnliche Herausforderungen erlebt haben oder immer noch erleben. Diese geteilte Erfahrung schafft eine besondere Verbindung und kann das Gefühl der Isolation und Einsamkeit, das oft mit schwierigen Lebenssituationen einhergeht, verringern.
- Der Wert des gegenseitigen Austauschs
Einer der größten Vorteile von Selbsthilfegruppen ist der gegenseitige Austausch. In einer Therapie oder einem Beratungsgespräch spricht in der Regel eine Fachkraft mit dir – in einer Selbsthilfegruppe hingegen teilst du deine Erfahrungen mit Menschen, die selbst Betroffene sind. Dieser Austausch kann unglaublich befreiend sein, da du auf Verständnis triffst und merkst, dass du mit deinen Problemen nicht allein bist.
Durch das Teilen von Geschichten, Erfahrungen und Bewältigungsstrategien können Gruppenmitglieder voneinander lernen und neue Perspektiven auf ihre eigenen Herausforderungen gewinnen. Oft hört man von anderen Wege und Ansätze, auf die man selbst vielleicht nicht gekommen wäre.
- Emotionale Unterstützung und Ermutigung
Selbsthilfegruppen bieten nicht nur praktische Ratschläge, sondern auch emotionale Unterstützung. Wenn du dich entmutigt oder überfordert fühlst, kann das Mitgefühl und die Ermutigung der anderen Gruppenmitglieder dir helfen, wieder Hoffnung zu schöpfen. Es tut gut, von Menschen umgeben zu sein, die dich verstehen, dich nicht verurteilen und dir in schweren Zeiten beistehen.
Der regelmäßige Kontakt und die Möglichkeit, über Fortschritte und Rückschläge zu sprechen, können dir auch helfen, eine positive Routine zu entwickeln. Diese Regelmäßigkeit kann stabilisierend wirken und dir das Gefühl geben, dass du auf deinem Weg nicht allein bist.
- Förderung des Selbstbewusstseins
Teil einer Selbsthilfegruppe zu sein, kann dein Selbstbewusstsein stärken. Indem du deine Erfahrungen teilst und anderen zuhörst, erkennst du oft, wie weit du selbst schon gekommen bist. Dieser Prozess kann dir helfen, deine eigenen Stärken zu erkennen und mehr Vertrauen in deine Fähigkeit zur Selbstheilung zu entwickeln.
Das Engagement in der Gruppe – sei es durch aktives Teilen, Zuhören oder durch die Übernahme von Verantwortung innerhalb der Gruppe – kann dir auch das Gefühl geben, gebraucht und wertgeschätzt zu werden. Das Wissen, dass deine Erfahrungen anderen helfen können, ist eine starke Motivation, weiter an deiner eigenen Heilung zu arbeiten.
- Zugang zu Ressourcen und Informationen
In Selbsthilfegruppen fließt eine Fülle von Informationen. Ob es um Tipps für den Alltag, Empfehlungen für Fachliteratur oder Hinweise auf therapeutische Angebote geht – die Gruppe ist oft ein wertvoller Pool an Wissen. Viele Gruppen arbeiten auch eng mit Fachleuten zusammen oder laden gelegentlich Expert*innen ein, die über spezielle Themen sprechen.
Dieser Zugang zu Ressourcen kann dir helfen, besser informierte Entscheidungen über deine Gesundheit und deinen Heilungsprozess zu treffen. Du erhältst Einblicke, die dir außerhalb der Gruppe vielleicht entgangen wären, und kannst so deinen Weg besser navigieren.
- Ein Gefühl der Zugehörigkeit
Eine der kraftvollsten Wirkungen von Selbsthilfegruppen ist das Gefühl der Zugehörigkeit. In einer psychischen Ausnahmesituation, die nicht selten von Isolation geprägt ist, kann es unglaublich heilsam sein, einen Ort zu finden, an dem du einfach du selbst sein kannst – mit all deinen Stärken und Schwächen. In der Gruppe wirst du akzeptiert, wie du bist, und kannst offen über Dinge sprechen, die du vielleicht noch nie laut ausgesprochen hast.
Dieses Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, kann dir Kraft und Mut geben, deinen Heilungsweg weiterzugehen. Es kann ein echter Wendepunkt sein, wenn du merkst, dass du nicht allein bist und dass es Menschen gibt, die dich auf deinem Weg begleiten.
Fazit
Selbsthilfegruppen können ein wertvolles Element auf deinem Heilungsweg sein. Sie bieten dir die Möglichkeit, dich mit anderen auszutauschen, Unterstützung zu finden und dein Selbstbewusstsein zu stärken. Wenn du dich in einer herausfordernden Lebensphase befindest, könnte eine Selbsthilfegruppe genau das sein, was du brauchst, um den nächsten Schritt in Richtung Heilung zu gehen.
Zögere nicht, den Schritt zu wagen und eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe zu finden. Es könnte ein wichtiger Schritt sein, um die Unterstützung zu erhalten, die du verdienst. Du findest keine passende Gruppe? Dann gründe doch einfach selbst eine! Aus Erfahrung können wir sagen, dass geht einfacher als man denkt und man wird auch von außenganz toll unterstützt. Nahezu jede Region in Deutscland hat eine Stelle die sich mit Selbsthilfegruppen und psychischer Gesundheit beschäftigt. Dort können kostenfrei Flyer erstellt werden, es werden Seminare und Fortbildungen angeboten und allgemein ist das einfach ein tolles Miteinander auf was man dort trifft! Suche einfach mal nach Selbsthilfekontakstelle in (dein Wohnort/Region) und dann wirst du mit Sicherheit fündig).