Eine Selbsthilfegruppe zu gründen, ist eine wunderbare Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen und gleichzeitig selbst Unterstützung zu finden. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du eine Selbsthilfegruppe ins Leben rufen kannst:
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Hilfe bei der Gründung suchen
Der erste Schritt zur Gründung einer Selbsthilfegruppe ist, sich Unterstützung zu holen. Du musst und sollst diesen Weg auf keinen Fall alleine gehen. Es gibt viele Organisationen und Stellen, die dir bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe helfen können. Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) in Deutschland ist eine zentrale Anlaufstelle. Sie bieten Beratung, Materialien und praktische Hilfen, um den Gründungsprozess zu erleichtern. Auch lokale Selbsthilfe-Kontaktstellen in deinem Bundesland können wertvolle Unterstützung bieten, indem sie dir helfen, erste Kontakte zu knüpfen und einen Überblick über vorhandene Ressourcen zu geben. Das geht von kostenfreien Flyern über Vermittlung von Kontakten zu lokalen Medien in viele Richtungen.
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Bedarf ermitteln
Überlege, welche Art von Selbsthilfegruppe du gründen möchtest. Ist sie für unmittelbar Betroffene oder für Angehörige? Oder möchtest du vielleicht einen Mittelweg gehen und eine gemischte Gruppe organisieren? Da sind die AHA-Momente für alle Seiten oft recht groß und der Perspektivenwechsel führt oft zu richtig positiven Veränderungen im Alltag der Teilnehmer. Recherchiere, ob es bereits ähnliche Gruppen in deiner Region gibt. Falls nicht, ist das ein gutes Zeichen, dass Bedarf besteht.
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Ziele definieren
Bestimme die Ziele deiner Gruppe. Möchtet ihr euch regelmäßig treffen, um Erfahrungen auszutauschen, oder plant ihr spezielle Aktivitäten, wie Workshops oder Vorträge? Klare Ziele helfen, den Fokus der Gruppe zu bestimmen und potenzielle Mitglieder anzusprechen.
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Interessenten finden
Sprich mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder die du in einer solchen Gruppe unterstützen möchtest. Du kannst Flyer verteilen, in sozialen Medien posten oder lokale Gesundheitszentren, Arztpraxen oder Kirchengemeinden kontaktieren, um auf deine Idee aufmerksam zu machen. Auch die NAKOS oder die lokalen Kontaktstellen sind hier super geeignet, sie setzen die neue Gruppe auf ihrer Startseiten und kontaktieren Zeitungen und Medien. Ja, auch Zeitungen werden noch gelesen 😉.
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Erster Treffen organisieren
Finde einen geeigneten Ort für das erste Treffen. Dies könnte ein öffentlicher Raum sein, wie ein Gemeindezentrum, eine Bibliothek oder sogar ein privater Raum, wie dein Wohnzimmer. Achte darauf, dass der Ort für alle gut erreichbar und möglichst barrierefrei ist. Plane das erste Treffen so, dass genug Zeit ist, um sich vorzustellen und die Erwartungen der Teilnehmer zu besprechen.
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Struktur und Organisation
Während des ersten Treffens könnt ihr gemeinsam besprechen, wie die Gruppe organisiert werden soll. Wie oft wollt ihr euch treffen? Soll es einen festen Ablauf geben? Möchte jemand die Rolle des Gruppenleiters übernehmen, oder wechselt diese Position?
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Ressourcen nutzen
Nutze bestehende Ressourcen, um deine Gruppe zu unterstützen. Es gibt in Deutschland viele Organisationen, die Selbsthilfegruppen unterstützen, wie beispielsweise die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS). Sie bieten Materialien und Unterstützung an, um deine Gruppe erfolgreich zu starten.
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Langfristige Pflege
Damit die Gruppe langfristig erfolgreich bleibt, ist es wichtig, regelmäßig über die Bedürfnisse der Mitglieder zu sprechen und den Ablauf bei Bedarf anzupassen. Offenheit und Flexibilität sind hier der Schlüssel.
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Unterstützung suchen
Wenn die Gruppe wächst, kann es sinnvoll sein, Unterstützung von außen zu suchen. Das könnten Fachleute wie Therapeuten oder Berater sein, die gelegentlich an den Treffen teilnehmen oder spezielle Workshops anbieten.
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Geduld haben
Eine Selbsthilfegruppe zu gründen und wachsen zu sehen, braucht Zeit. Gib nicht auf, wenn es anfangs schwierig erscheint. Jedes Treffen ist ein Schritt in die richtige Richtung, und die positive Wirkung auf die Teilnehmer wird sich bald zeigen. Selbst wenn ihr nur zwei oder drei seid-macht weiter, es lohnt sich so sehr!
Indem du diesen Weg gehst, startest du nicht nur eine Gruppe, sondern schaffst einen wertvollen Raum für Austausch und Heilung. Der Weg mag herausfordernd sein, aber mit Unterstützung und Durchhaltevermögen kannst du etwas Bedeutendes aufbauen.